Copyright Foto: Siegfried Morhenne
Neue Wildnis "Dämmerwald"
Einordnung in die Lokale Entwicklungsstrategie:
Handlungsfeld „Regionale Wirtschaft, Vermarktung & Tourismus“
Entwicklungsziel: Die Region LIN baut einen naturnahen Tourismus aus und etabliert sich als Naherholungsraum für die Metropolregion Rhein-Ruhr.
Handlungsfeld „Energie, Klima, Kulturlandschaft & Ökologie“
Entwicklungsziel: Die Region LIN bewahrt das ökologische Potenzial, setzt die niederrheinische Kulturlandschaft (Naturraum und Baukultur) nachhaltig in Wert und nutzt Potenziale zur Nutzung regenerativer Energien.
Laufzeit:
Dezember 2017 bis Mai 2018
Inhalte:
Im Jahr 2013 wurden in NRW sogenannte Wildnisentwicklungsgebiete (WEG) ausgewiesen, für die auch ein gesetzlicher Schutz vorgesehen ist. Ziel ist es, einen Beitrag zum Natur-, Arten- und Klimaschutz zu leisten und 5 - 10 % Waldwildnis im Sinne der „Biodiversitätsstrategie NRW“ zu erreichen. Zur Gewährleistung eines nachhaltigen Erfolgs darf die Bevölkerung nicht ausgeschlossen werden. Zur Akzeptanzwerbung sollen daher ausgewählte WEG der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Projekt „Neue Wildnis Dämmerwald“ ist das Pionierprojekt für die Erschließung der WEG in NRW und ist bewusst modellhaft angelegt, um eine Übertragbarkeit, ein einheitliches Erscheinungsbild und eine gemeinsame Vermarktung der WEG zu gewährleisten. Die Idee hierzu ist im Rahmen des Projektes WALDband der Regionale 2016 in NRW gewachsen. Auf modellhafte Art und Weise sollen Naturschutz und Wildnis- bzw. Umweltbildung vereint werden. Der „Dämmerwald“ in Schermbeck ist eines der wenigen unzerschnittenen Waldgebiete im Osten der Niederrheinischen Sandplatten. Der rund 1.500 Hektar große Staatsforst zieht mit einem ausgedehnten Wegenetz Radfahrer und Wanderer an. Er ist eines der meist besuchten Waldgebiete im Westen des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland, besitzt somit neben seiner hohen Relevanz für den Naturschutz auch eine große touristische Bedeutung für die Region.
Ausgehend von dem vorhandenen Wanderparkplatz an der Malberger Straße, der ebenso wie der gesamte vorhandene Wegeverlauf für die Erholungsnutzung barrierearm instand gesetzt werden muss, wird das WEG über einen 2,5 Kilometer langen „Wildnisweg“ erschlossen. Die Markierung des „Wildnisweges“ soll überwiegend durch Baummarkierung in Form von gedruckten Plaketten mittels Spezialklebstoff erfolgen. Am Parkplatz werden die Besucher von einem neu zu errichtenden „Wildnistor“ begrüßt. Hier werden über Infotafeln gebietsbezogene Informationen zur Entstehungsgeschichte, zur Landschafts- und Waldgeschichte, Waldentwicklung und potenzieller natürlicher Vegetation sowie den realen Waldtypen vermittelt. An sechs Infopunkten entlang des Rundweges, den „Wildnisfenstern“, bekommt der Besucher Einblick in die werdende Wildnis, wobei Entwicklungsstadien und Wildnisstrukturen gezeigt und erläutert werden. Eine „Wildnisstation“ ermöglicht als Anlaufpunkt mit Schutzhüttencharakter weitere Beobachtungen der Wildnisentwicklung mit dem Ansatz biologische Vielfalt. Infos und Interpretationen zu den Beobachtungen vermitteln die Kernbotschaften. Die „Wildnisstation“ ersetzt die bestehende Grillhütte. Auch die begleitenden Kommunikationsinstrumente für das Projekt haben Modellcharakter, sollen Grundlage für weitere der Öffentlichkeit zugänglich zu machende WEG sein. Eine Internetseite, eine Wildnis-App, ein Wildnis-Flyer, Projektmaterialien für Schulklassen und ein Leitfaden für Führungen sind Bestandteil des Projektes.